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Museum Friedrichshagener Dichterkreis |
Ausstellungsraum
Der Kulturhistorische Verein
Friedrichshagen e.V.
präsentiert in seinem Museumsraum wechselnde Ausstellungen zur Geschichte des „Friedrichshagener Dichterkreises“. Aktuelle Ausstellung (bis Herbst 2024) "Die Kinder der „Friedrichshagener“ Wie sich die Heranwachsenden auf den eigenen Weg machten." Aktuelle Publikation (erschienen 6/2024) „Hinter der Weltstadt“, Nr. 38: "Zum 90. Todestag des Autors, Anarchisten und Pazifisten Erich Mühsam" wie zum Beispiel: „Mixt uns den Toddy!“ oder „Freunde und Trabanten des Dichterkreises“ oder „Wer reist, hat viel zu erzählen ...“ Was die Friedrichshagener Dichter und ihre Freunde in der Welt erlebten. oder Ein Rundgang auf den Spuren des Dichterkreises. u.a. Themen . |
Der Friedrichshagener Dichterkreis Friedrichshagen wurde zwischen 1890 und 1905 zum Mittelpunkt der
literarischen und intellektuellen Szene der Reichshauptstadt, zum Treffpunkt von Künstlern, Anarchisten, sozial eingestellten Politikern und Lebens- reformern, die reformieren, ja auch zu revolutionieren. Gleichgesinnte und Sympathisanten aus ganz Europa trafen sich in dem kleinen Ort östlich von Berlin. Bruno Wille, die Brüder Heinrich und Julius Hart sowie die Brüder Paul und Bernhard Kampffmeyer mit ihren Familien. Einst hatte es sie in die pulsierende Großstadt Berlin gezogen, die sie aber nach wenigen Jahren abzustoßen begann. Viel angenehmer erschien ihnen dagegen die seen- und waldreiche Gegend bei Friedrichshagen, die Wilhelm Bölsche und sein Freund Bruno Wille nach einem Ausflug 1888 zu Gerhart und linken Sozialdemokraten Max Schippel an den Müggelsee für sich entdeckten. Hier erkannten sie, wie weit sie sich von der Natur entfernt hatten und wie anregend der Aufenthalt für ihre publizistischen, künstlerischen, politischen und populärwissenschaftlichen Arbeiten war. Vor allem Bölsche empfand die dörfliche Abgeschiedenheit als die für ihn adäquate Umgebung, um durch innere Erneuerung und Selbstbesin- nung zur Poesie zu finden. Ähnlich dürften die Schweden Ola Hansson, seine Frau Laura Marholm und ihr Freund August Strindberg gedacht haben, die 1891/92 zum losen Zusammenschluss stießen, der als „Friedrichshagener Dichterkreis“ Literaturgeschichte machte. Neben dem „harten Kern“, der sich bereits 1893 aufzulösen begann, lebten in Friedrichshagen für Monate oder Jahre auch der Illustrator und Jugendstilmaler Fidus, der linke Journalist und Sozialist Georg Ledebour, der Schriftsteller Willy Pastor, der Dichter Christian Morgenstern, die Anarchopazifisten und Publizisten Gustav Landauer, Erich Mühsam, Wilhelm Spohr, Albert Weidner und Hermann Teistler. Rückblickend urteilte Julius Hart über diese Zeit: »Für einige Jahre wurde Friedrichshagen zu etwas wie einem Klein-Weimar der modernen Geister in der Kunst, zu einem Hauptmittelpunkt des literarischen Lebens, wo die meisten einmal ihre Visitenkarte abgaben.« |
Kulturhistorischer Verein Friedrichshagen e.V.
Seit über 25 Jahren stellt sich der Kulturhistorische Verein Friedrichshagen e.V. die zentrale Aufgabe, an den sogenannten „Friedrichshagener Dichterkreis“, eine Gemeinschaft von Literaten, Theateraktivisten und Sozialengagierten, von Naturphilosophen, Anarchisten und Lebensreformern zu erinnern und sie einem interessierten Publikum nahezubringen. Wachhalten und Anregen - das sind die Begriffe, die uns über die Jahrzehnte begleiten. Wir haben einen festen Platz im Kulturleben Friedrichshagens, des Stadtbezirks Treptow-Köpenick, berlin- und bundesweit und auch im Ausland errungen. Dazu haben unsere Aktivitäten, Publikationen, aber auch Kontakte zu anderen Literaturgesellschaften beigetragen. Die Themen unserer Vereinsarbeit sind vielfältig, was damit zu tun hat, dass die Mitstreiter des damaligen Kreises neben Prosawerken, Dramen, Gedichtbänden und Literaturzeitschriften auch auf vielen anderen Gebieten Spuren hinterließen. Sie propagierten und schufen neue Bildungsmöglichkeiten für ärmere Schichten und einen einfachen Zugang zu Kultur und Theater, wie zum Beispiel in der Volkshoch- schule und der Volksbühnenbewegung. Sie waren in der Lebensreformbewegung aktiv, gründeten Gartenstädte und andere Siedlungsprojekte als neue Form des Wohnens. Umwelt und Naturschutz waren ihnen wichtig. Diese Themen sind unser Arbeitsfeld, die in Vorträgen, Diskussionen, Publikationen und Ausstellungen Raum finden. Interessierte sind willkommen! |
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